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ProCHIP Das Online-Magazin der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e. V. // 2024

Damals, heute, morgen – Zukunft der girocard


KEINE BEZAHLSITUATION
IN DEUTSCHLAND OHNE
DIE GIROCARD

4 Min.
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Mit dieser Vision startete im Jahr 2022 der Innovationsprozess girocard 4.0. Deutschlands beliebteste Debitkarte soll auch in Zukunft bei Verbraucher:innen und Handel die Nummer eins bleiben – dem hat sich die Deutsche Kreditwirtschaft gemeinsam mit der EURO Kartensysteme verschrieben. Dabei stellt sich als Erstes die Frage: Bringt die girocard das Potential mit, den aktuellen Marktherausforderungen zu begegnen, und, wenn ja, wie?

AN UND MIT MARKT- HERAUS­FORDERUNGEN WACHSEN

Wirft man einen Blick auf die aktuellen Marktgegebenheiten, so lassen sich drei relevante Veränderungsbereiche identifizieren, welche die Innovationsarbeit für die girocard leiten:

Um den skizzierten Marktanforderungen in Zukunft begegnen zu können, hat man sich im Rahmen von girocard 4.0 auf verschiedene Funktionscluster geeinigt, an denen gearbeitet wird.

Alles was zahlt #18 Sicher, praktisch, günstig – darum brauchen wir ein souveränes Bezahlsystem

DIE ERSTEN ENTWICKLUNGSCLUSTER

FLEXIBILITÄT IN DER AUTORISIERUNG

REMOTE-ZAHLUNGEN / IN-APP-ZAHLUNGEN

WALLET-VERFÜGBARKEIT

ZUSATZ-FEATURES

Auch wenn die Entwicklungsarbeiten in den verschiedenen Clustern nach außen hin nicht direkt sichtbar sind, laufen im Hintergrund bereits parallel eine Vielzahl an Umsetzungsarbeiten. Eine erste Neuerung aus dem Bereich der Zusatzfunktionen befindet sich zum Beispiel bereits seit dem 2. Halbjahr 2023 in der Pilotierung: die Online-Altersverifikation. Die neue Funktion ermöglicht es, beim Bezahlen auch mit der digitalen girocard in einem Smartphone oder einer Smartwatch das eigene Alter zu verifizieren.

Aktuelle Informationen rund um das Pilotprojekt zur Online-Altersverifikation gibt es HIER.

Doch wie genau funktioniert der Entwicklungsprozess neuer Zusatzfunktionen für die girocard im Detail? An den Innovationen von morgen wird natürlich nicht isoliert im stillen Kämmerchen gearbeitet, sondern gemeinschaftlich mit einem großen Netzwerk an Partnerunternehmen, wozu auch eine Vielzahl an Initiative-Mitgliedern gehören. Denn sie alle sind unerlässlich, um den Weg der girocard zukunftsfähig zu gestalten.

In einem sogenannten Co-Creation-Prozess werden mit Hilfe eines iterativen Ansatzes gemeinsam mit dem vielseitigen Partnernetzwerk neue Produktfunktionalitäten erarbeitet. Neu daran ist die Einbeziehung aller am Markt relevanten Akteure. Denn neben der Produktentwicklungsabteilung der girocard sind unter anderem auch herausgebende Institute, Netzbetreiber sowie Vertreter:innen aus dem Handel beteiligt. Dadurch entsteht ein konstanter wechselseitiger Kommunikationsprozess: Dem Markt kann direkt vermittelt werden, in welche Richtung sich die girocard entwickelt. Und andersherum lassen sich relevante Herausforderungen frühzeitig im Entwicklungsprozess identifizieren und noch vor der Markteinführung lösen.

„Wir begrüßen die mittlerweile sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditwirtschaft sehr. Wichtige Weiterentwicklungen werden gemeinsam geplant und umgesetzt und Vorschläge von Händlern und Netzbetreibern aufgegriffen. Die girocard-4.0-Initiative beinhaltet Weiterentwicklungen, die dem girocard-System neue Funktionalitäten hinzufügen und die hervorragende Position im Markt weiter stärken.“

Insgesamt läuft der Co-Creation-Prozess in drei verschiedenen Phasen ab. In der ersten Phase entsteht ein Grobkonzept, welches die Geschäftsanforderungen beschreibt. Dieses Konzept ist für Fachexpert:innen aus dem Handel und in den Instituten sowie für Netzbetreiber und andere technische Dienstleister gedacht und skizziert unter anderem denkbare Anwendungsfälle und -szenarien. Es obliegt den Fachexpert:innen, einzuschätzen, ob die neu entwickelten Funktionen für sie sinnvoll sind. Danach stellt sich die Frage nach der Aufwandshöhe und einem möglichen Zeitplan.

In der zweiten Phase erarbeitet das Co-Creation-Team ein Fachkonzept. Dieses richtet sich insbesondere an die Kartenherausgeber und Institute, die über den Implementierungsaufwand informiert werden müssen. Welche technische Logik steckt hinter der neuen Funktion? Was sind mögliche negative Szenarien? Die zweite Phase liefert die entscheidende Grundlage, wenn es in der dritten Phase um die Schnittstellenspezifikation geht.

Am Ende des Prozesses steht die Markteinführung, für die es engagierte Pilotpartner braucht, die bereit sind, die neuen Funktionalitäten in die Praxis umzusetzen. Bei der Weiterentwicklung der girocard gilt es, Vielfalt zu ermöglichen und gemeinschaftlich Mehrwerte für Verbraucher:innen und Handel beim Bezahlen von morgen herzustellen.

„Bei Computop Paygate sind wir beeindruckt, mit welchen hochgesteckten Zielen die girocard jetzt für E-Commerce und In-App-Geschäfte aufgerüstet wird. Deshalb beteiligen wir uns auch gerne an der frühzeitigen Implementierung neuer girocard-4.0-Funktionen. Wir freuen uns nicht nur über den Austausch zur girocard. Aus eigener Erfahrung mit unseren Kunden wissen wir, dass durch Co-Creation auch ein größerer Erfolg erzielt wird.“